aktualisiert: 09.08.2021


4.9. Beplankung – Oberseite

Die Beplankung am Rumpf wird mit 2,5 mm dickem Balsaholz vorgenommen. In der Mitte hinter der Kabinenhaube beginne ich damit.

Beplankung

Um die Flucht im hinteren Bereich zu stabilisieren, setze ich die Beplankung hier fort.

Heckbeplankung

Anschließend werden die Kanten mit einem sehr scharfen Stecheisen oder mit dem Skalpell zugeschnitten.

Kanten zuschneiden

Durch exaktes Verschleifen der Kanten im entsprechenden Winkel wird nun die Auflage für die seitliche Beplankung vorbereitet.

Kanten schleifen

Zum Schleifen fertige ich mir Schleifleisten aus Buchenholz, die ich mit doppelseitigem Klebeband um eine Kante beklebe.

Buchenleiste mit doppelseitigem Klebeband

Mit Schleifpapier unterschiedlicher Körnung (in diesem Fall 180er) wird nun die Fläche und ein Teil der Seite beklebt.

Schleifpapier aufkleben

So erhalte ich Schleifleisten unterschiedlicher Körnung und beliebiger Größe für den jeweiligen Einsatzzweck.

Überstände werden mit einem sehr scharfen Stecheisen oder mit der Feile grob vorgearbeitet.

Überstände abschneiden oder feilen

Danach können nun die Seitenflächen plan verschliffen werden, um eine gute Auflage für die Beplankung zu erhalten.

Seiten flächenbündig verschleifen

Mit der Kante der Schleifleiste (deshalb Buchenholz) kann überprüft werden, ob die Fläche eben ist.

Ebenheit prüfen

Auf diese Weise wird die gesamte Seitenfläche für die Beplankung vorbereitet.

fertig verschliffene Seitenfläche

Nachdem der Schleifstaub entfernt ist, kann die Beplankung aufgeklebt werden.


Ein grob vorgeschnittenes Balsabrett wird so fixiert, dass der zu beplankende Teil vollständig abgedeckt ist.

Balsabrett 2,5 mm dick

Von der Rückseite kann die Kontur angezeichnet werden.

Kontur für den Zuschnitt anzeichnen

Kontur für den Zuschnitt

Der Zuschnitt erfolgt mit etwas Übermaß zum Verschleifen.

Zuschnitt mit Übermaß

Die Beplankung wird verleimt und fixiert.

Wo keine Klammern gesetzt werden können, behelfe ich mir mit Klebeband, das unter leichtem Zug für den notwendigen Anpressdruck sorgt.

Beplankung fixieren

Stecknadeln erzielen diesen Druck nicht und sind auch nicht so leicht in das harte Lärchenholz bzw. Sperrholz einzustechen – ich habe es mittlerweile weitgehend aufgegeben :)

Fehlversuche ;)

Ich kontrolliere nach Möglichkeit, ob die Beplankung vollflächig auf den Leisten und Spanten aufliegt.

Kontrolle der Auflage

Es sollten keine Spalte und Lücken zwischen Beplankung und Auflage bestehen.

Je genauer ich vorschleife, desto geringer ist die Gefahr, dass die Verklebung nur punktuell erfolgt. Eine ebene Oberfläche ist damit auch besser zu erzielen und ich reduziere die anschließende aufwändige Schleifarbeit der Beplankung erheblich.

Spaltkontrolle

Deshalb nehme ich mir etwas mehr Zeit beim Vorschleifen der Auflageflächen.

Schleifen der Auflagefläche

Man sollte nicht unterschätzen, wieviel zusätzliches Gewicht entsteht, wenn die Lücken zwischen Beplankung und Auflage mit Leim gefüllt werden müssen.

Das macht sich besonders im Heckbereich bemerkbar, da diese Gewicht wieder durch zusätzliche Masse im Bug ausgeglichen werden muss.

Nachdem der Staub entfernt ist, kann die nächste Fläche beplankt werden.

Auch hier, wie schon beim Aufbau des Gerüstes, arbeite ich nach Möglichkeit symmetrisch, um Spannungen und Verzug auszuschließen oder möglichst gering zu halten.


Meine Vorgehensweise beim Verkleben ist folgende:

Ich trage auf alle Kontaktflächen den Leim auf.

Leim auftragen

Verstreiche ihn zu einer dünnen Fläche und entferne allen überschüssigen Leim.

Verstreichen des Leimbettes

Bringe die Beplankung auf und achte auf einen gleichmäßigen Anpressdruck über die gesamte Fläche. Herausquellender Leim wird sofort entfernt.

Fixierung der Beplankung

Nach dem Trocknen werden die Überstände angeglichen.

Überstände

Mit dem Skalpell oder einem Stecheisen werden die Konturen möglichst genau nachgearbeitet.

Kontur nachschneiden

Mit der Schleifleiste und kleinen Schlüssel- oder Nadelfeilen werden die Kanten sauber angepasst.

Schlüsselfeilen (links) und Nadelfeilen (rechts)

Kanten schleifen bzw. feilen

Bei den Innenecken achte ich darauf, dass die Feilen mit der glatten Seite bzw. die Schleifleiste mit der Kante ohne Schleifpapier zu den angrenzenden Flächen zeigt.

glatte Feilenkante

unbeklebte Kante der Schleifleist

Dadurch feile bzw. schleife ich nur die gewünschte Fläche und kann die Ecken sauber ausarbeiten.

Inneneck

In gleicher Weise wird die Beplankung weiter vorgenommen.

Beplankung Seitenruderbasis

Mit einem ca. 10 mm breiten Balsaholz Streifen, der am Ende mit einem Radius-Übergang abschließt, wird die obere Kante des Rumpfes beplankt.

Durch die Anordnung in Form eines „U-Profiles“ wird eine sehr hohe Stabilität erreicht.

Beplankung obere Rumpfkante

Die Beplankung erfolgt auch hier symmetrisch.

Beplankung Heck

Das letzte Feld im unteren Bereich des Hecks wird bis zum Sporn beplankt.

Beplankung Heck unten

Die beiden Flächen werden verschliffen und es entsteht hierbei etwa 5 mm oberhalb des Klebestoßes eine saubere Kante, die die Seitenlinie des Rumpfes im Heckbereich bildet.

Beplankung Heck, Kante

Das Gleiche wird auch auf der rechten Seite gemacht.

Beplankung Heck rechts

Die beiden Seitenteile hinter der Kabine werden beplankt.

Hier verwende ich teilweise Stecknadeln, da an den schrägen Flächen Klammern oder Zwingen keinen Halt finden und ich nicht in das harte Lärchenholz einstechen muss, sondern in weiches Balsaholz ;)

Beplankung Rumpfoberseite links

Die rechte Seite kann gleichzeitig beplankt werden.

Die untere vordere Ecke wird dabei etwas gebogen, um einen runden Übergang zur angrenzenden Fläche zu erhalten.

Beplankung Rumpfoberseite rechts

Das Heck ist damit an der Oberseite fertig beplankt.

Beplankung Heckoberseite

Die Kanten werden verschliffen.

Die Beplankung des Bugs beginne ich ebenfalls an der Oberseite. Der Firstspant und die beiden seitlichen Leisten schleife ich zu einer Planfläche, um eine ebene Auflage für die Beplankung zu erhalten.

Bugoberseite plan schleifen

Über die gesamte Fläche prüfe ich mit der Buchenleiste die Auflagefläche.

Prüfung der Auflagefläche

Prüfung der Auflagefläche

Prüfung der Auflagefläche

Der obere Teil der Rumpfnase wird beplankt.

Beplankung Rumpfnase

Die Maserung des Balsaholzes verläuft quer zur Achse des Rumpfes, damit die Wölbung geformt werden kann.

Da die Balsabretter nur 100 mm breit sind, werden mehrere Segmente benötigt, um den gesamten Bereich abzudecken.

Maserung wird quer verbaut

Das zweite Segment deckt das Feld vollständig ab. Mit Klebeband wird die vordere Kante fixiert.

Beplankung der Oberseite

Ich verschleife die Kanten so, dass die seitlichen Beplankungen eine vollflächige Auflage erhalten.

Beginnend mit dem hinteren Segment wird jedes Feld mit einem passend zugeschnittenen Balsabrettchen beplankt.

Beplankung verschleifen

Die Segmente werden so zugeschnitten, dass sie jeweils bis zur Mitte der Spanten verklebt werden. Somit bleibt eine Auflagefläche für das anschließende Segment und die Übergänge sind nicht im freien Feld.

Segmentzuschnitt entsprechend der Spantenaufteilung

Die Überstände werden angepasst.

Überstände

Die Auflagefläche der Kabinenhaube wird verschliffen.

Auflage der Kabinenhaube vorne (Seitenansicht)

Auflage der Kabinenhaube vorne (Draufsicht)

Die Spanten sind zur Hälfte frei für die Auflage der nächsten Segmente. Leimrückstände habe ich bereits beim Verkleben entfernt, damit die Auflage plan bleibt.

Spanten dienen als Auflage für zwei Segmente

Die weiteren Segmente werden wieder symmetrisch auf die gleiche Weise verbaut.

Beplankung Bug

Anschließend wird wieder angepasst.

Durch diese Vorgehensweise entstehen saubere Außenkanten.

Gegenüber einer Beplankung, bei der die Kanten auf Gehrung zusammengefügt werden, liegen die Leimfugen in der Fläche und nicht auf der Kante.

Nach dem Aufbügeln des Gewebes bzw. der Folie sind die Leimfugen nicht mehr sichtbar und die Konturen sind klar gezeichnet.

Verschleifen der Kanten

Beplankung Bug

In der Zwischenzeit beplanke ich weitere Segmente des Bugs.

Seitenfläche der Kabine

An der Seitenruderflosse beginne ich ebenfalls mit der Beplankung. An der Hinterkante und an der Nasenleiste der Flosse achte ich auf einen parallelen Verlauf der Maserung, damit es beim späteren Verschleifen keine Ausrisse gibt.

Seitenruderflosse

Stück für Stück schließt sich der Bug – die Stabilität nimmt damit stetig zu.

Bugbereich

Um die Balsabretter einzupassen nehme ich die Winkel beispielsweise mit der Schmiege am Modell ab. Alternativ kommt auch der Winkelmesser oder das Geodreieck zum Einsatz.

Schmiege zum Ermitteln des Winkels

Den Winkel übertrage ich dann auf das Balsabrett und schneide es entsprechend zu.

Winkelübertragung mit der Schmiege

So erhalte ich passgenaue Segmente und damit eine spaltfreie Verklebung.

Passgenaues spaltfreies Beplanken

Die Vorderkante reicht wieder bis zur Mitte des Spantes.

Klebeband fixiert die obere Ecke, da auch hier keine Klammern angesetzt werden können.

Beplankung bis Mitte des Spantes

Zwischenzeitlich setze ich die Arbeit an der Ruderflosse fort.

Seitenruderflosse, rechts

Auch an der Nase können weitere Segmente angebaut werden. Klebeband sorgt an der Rundung für gleichmäßigen Anpressdruck.

Bugoberseite

Eine Übersicht zeigt den Fortschritt der Beplankung.

Übersicht von hinten

Übersicht von vorne

Übersicht von oben

seitliche Beplankung am Bug links

seitliche Beplankung am Bug rechts

Während der Leim am Bug aushärtet, mache ich an der Seitenruderflosse weiter.

Beplankung Ruderflosse

Hier können beide Seiten gleichzeitig beplankt werden.

Beplankung Ruderflosse

Die Maserung der Bugbeplankung wird hier wieder senkrecht angebracht.

Die Stoßstelle liegt mittig auf dem Spant.

Bug links

Analog dazu die rechte Seite.

Bug rechts

Die Flosse ist fertig beplankt und kann verschliffen werden.

Seitenruderflosse

Der Baufortschritt in der Übersicht.

Übersicht

Die seitliche Beplankung am Bug wird angepasst.

Beplankung Bug links

Beplankung Bug rechts

Die Seitenruderflosse wird nun vollständig verschliffen.

Hierbei achte ich besonders auf die Symmetrie und zeichne mir die Mitte der Nasenleiste an.

Die Ruderflosse verjüngt sich nach oben und der Radius wird von unten nach oben stetig verkleinert.

Ruderflosse Nasenleiste

Die Übergänge der einzelnen Flächen und Rundungen mache ich gleichzeitig auf beiden Seiten und versuche die Symmetrie so gut als möglich zu erreichen.

Ein gefühlvolles Schleifen führt zu harmonischen Kurvenverläufen.

Ruderflosse rechts

Ruderflosse links

Ruderflosse Nasenleiste

Ruderflosse links

Die untere Kante der Nasenleiste wird angepasst.

Unterkante Nasenleiste

Ebenso der obere Radius der Nasenleiste

Nasenleiste oben

Die Übergänge der Flächen werden noch einmal fein überschliffen.

Flächenverrundung

Weitere Flächen werden Stück für Stück geschlossen.

Da der Zuschnitt der Segmente auf die Spantenmitte erfolgt, sind an den Stoßstellen nur geringe Angleichungen durch Schleifen erforderlich.

Beplankung links

Beplankung rechts

Beplankung links

Beplankung rechts

Spannungen und Verzug werden durch den symmetrischen Ablauf weitgehend vermieden.

Beplankung Seitenflächen

symmetrische Beplankung

Zwischendurch wird wieder verschliffen.

Bugbeplankung links

Bugbeplankung rechts

Mit Klebeband wird eine gleichmäßige Rundung des Balsaholzes erwirkt.

Bugbeplankung Front

Bugbeplankung Front

Ganz ohne Stecknadeln geht es manchmal doch nicht ;)

Bugbeplankung links

Bugbeplankung rechts

Die Lücken schließen sich Stück für Stück.

Mitunter ist ein komplexer Aufbau mit Klammern, Zwingen und Klebeband erforderlich.

Bugbeplankung links

Bugbeplankung rechts

Die Front ist im oberen Bereich geschlossen.

Bugbeplankung links

Bugbeplankung rechts

Die Flächen werden angepasst und harmonisch verrundet.

Verrundung der Flächen

Beiden Seiten werden möglichst identisch verschliffen um die Symmetrie zu gewährleisten.

Verrundung der Flächen

Die Bugoberseite ist geschlossen.

Beplankung rechts

Beplankung links

Das Heck wird nun oben ebenfalls geschlossen.

Beplankung Heck links

Die Form des Ausschnittes habe ich etwas anders gemacht, als auf dem Plan.

Ausschnitt modifiziert

Die Oberseite des Rumpfes ist damit auf der linken Seite fertig beplankt.

Rumpfoberseite fertig beplankt

Das Gleiche folgt nun auf der rechten Seite.

Ausschnitt rechts

Die Oberseite ist somit vollständig beplankt.

Rumpfoberseite fertig beplankt

Die Anschlussleisten sind angebracht.

Anschlussleiste links

Anschlussleiste rechts

 


Weiter geht es im nächsten Kapitel:

4.10. Rumpf – Beplankung – Unterseite