aktualisiert: 24.07.2021
4.6. Leisteneinbau
Zum weiteren Bauen brauchen wir nun laut Plan eine Menge Pinienleisten (6×5 mm).
Da wir diese Leisten aber nicht aus mehreren kurzen Leisten, wie sie vom Hersteller angeboten werden, zusammenkleben (schäften) wollen, werden wir uns selbst welche aus sibirischer Lärche anfertigen.
Diese ausgesuchte sibirische Lärche hat sehr enge Jahresringe und ist dadurch auch bei dünnen Leisten hoch belastbar und verzieht sich auch nicht so leicht.
Bei den Holmen wurde auf stehende Jahresringe geachtet, da sie dadurch biegesteifer sind.
Nun kann es hiermit weitergehen.
Vom Bug beginnend werden die ersten Leisten eingebaut.
Ich arbeite dabei nach Möglichkeit symmetrisch, um einseitige Spannungen und damit Verzug zu vermeiden.
Durch die Wendeplatte ist auch die Rückseite gut erreichbar, wenn der Tisch nicht von beiden Seiten zugänglich ist.
Im vorderen Bereich sind die Leisten stark gebogen. Ich habe sie etwa 10 Minuten in warmes Wasser getaucht und dann mit Spanndraht vorsichtig in ihre Position gezogen.
Gleichzeitig habe ich sie dabei mit dem Fön erwärmt.
Auf die gleiche Weise werden nun systematisch und symmetrisch die anderen Leisten eingebaut.
Nebenbei bemerkt: Hier erkennt man die beidseitige Verwendung der Tischplatte. Die Zeichnungen der Tragflächen konnte ich auf der Platte belassen, und parallel am Rumpf weiterarbeiten.
Mit Bindedraht kann auch an unzugänglichen Stellen und an Stellen, wo kein Halt für Klammern vorhanden ist, gut fixiert werden.
Der Anpressdruck kann fein dosiert werden und die Verbindung ist wesentlich sicherer, als mit Klammern oder Stecknadeln. Zudem lassen sich Stecknadeln nur sehr schwer in Lärchenholz und Sperrholz einstechen.
Alternativ kann auch mit Klebeband oder Kabelbindern eine solche Fixierung bedingt erfolgen.
Um die starke Biegung am Bug gleichmäßig zu formen, habe ich die Leisten gut eingeweicht und mit ca. 5 cm Überstand etwas länger belassen.
Die Kerben in den Leisten dienen zum sichern des Bindedrahtes. So konnte ich die Leisten sorgsam und fein dosiert in ihre Position biegen.
Die Längsleisten sind nun bis auf die unteren Kielleisten eingebaut. Diese werden später folgen, wenn der Rumpf von der Helling gelöst und für den Einbau des Bugfahrwerks umgedreht wird.
Auch das Seitenruder bekommt noch zwei kleine Leisten (4 x 4mm) für die Teilbeplankung.
Als Nächstes werden die Diagonalstreben des Rumpfes eingepasst und verklebt.
Um eine möglichst große Klebefläche und damit eine gute Verbindung zu erreichen, müssen die Leisten an den Enden jeweils an alle angrenzenden Flächen angepasst werden.
Mitunter treffen so drei unterschiedliche Winkel aufeinander.
Es werden also alle Leisten einzeln eingepasst – dauert ’n bisschen ;)
Auf die gleiche Weise wird der untere Bereich des Rumpfes mit Streben stabilisiert.
Im Bereich des Hecks müssen die Streben unten angeschrägt werden, damit sie nicht überstehen.
Am Übergang Bug/Heck habe ich die Leiste ausgeklinkt.
Dadurch wurde ein nahtloser Übergang erreicht.
Die linke Seite ist fertig verstrebt.
Die Aufdopplung des Sporns auf der linken Seite habe ich ebenfalls angebracht.
Somit ist die linke Seite fertig verstrebt und der Aufbau kann nun auf die rechte Seite der Helling umgebaut werden.
Zunächst muss hierfür die Helling an den Knotenpunkten der Streben im Bereich der Kielleiste freigeschnitten werden.
Da es weder zu der Helling, noch zu dem Modell eine Anleitung gibt, kommen diese notwendigen Änderungen und Korrekturen erst im Laufe der Zeit zum Vorschein. Wenn ihr also erst mit dem Bau beginnt, nachdem ihr diesen Baubericht gelesen habt, könnt ihr die Korrekturen bereits im Vorfeld erledigen.
Das macht es wesentlich einfacher und sieht besser aus, als im Nachhinein gebohrte Löcher und abgesägte oder abgebrochene Teile der Helling.
Meine Vorrichtung sieht mittlerweile aus, als wäre sie von einer dressierten Ratte mit den Schneidezähnen zugeschnitten worden ;)
Die Details des Umbaus findet ihr im Kapitel
Die Helling ist nun korrigiert und der Rumpf ist wieder befestigt – nun für die Streben der rechten Seite.
Auf die gleiche Weise werden die Streben der rechten Seite am Bug eingepasst…
…dann am Heck.
Die Verstrebung des Rumpfes ist damit fertig gestellt.
Nun wird auch auf der rechten Seite der Sporn verstärkt.
Für eine erste Wiegung musste ich ein wenig improvisieren.
Knapp 1 kg Holz (und Leim) sind nun verbaut.
Und so sieht das Ganze ohne Helling aus :)
Bevor die unteren Leisten eingebaut werden, baue ich zunächst das Fahrwerk ein. (Bitte im Kapitel
weiterlesen. Sobald das Fahrwerk eingebaut ist, geht es dann hier wieder weiter.
Wieder zurück vom Einbau des Fahrwerks können nun die restlichen Längsleisten am Bug eingebaut werden.
Die Verstärkung des Kiels im Bereich der Kufe wird nun eingebaut.
Zunächst verleime ich jeweils 2 Verstärkungen miteinander.
Zur leichteren Montage werden die Nuten etwas nachgefeilt.
Beim Verkleben auf gleichmäßigen Anpressdruck achten, sonst wird die Kufe wellig.
Die Kufe hat nun genügend Stabilität.
Die Leisten der Rumpfunterseite können nun auch eingepasst werden.
Die beiden vorderen Leisten werden ebenfalls eingeweicht und mit Spanndraht fixiert.
Die Leisten werden nach dem Trocknen noch abgelängt und verschliffen.
Danach geht es weiter im nächsten Kapitel: